Ausstellung

hardcoreburgerstar
november 08 // zeichnungen

HCBS – das sind Pi, Ragnar, Arvid, Cassi und Quasi. Im Jahre 2001 ergab es sich, dass sich drei enthusiastische junge Zeichner zusammen fanden. Sie hatten die Idee, in regelmäßigen Abständen eigene Comics zu fabrizieren.Der Stolz über die ersten selber produzierten Exemplare war enorm. Das Produkt von noch eher zweifelhafter technischer Qualität. Die Zeichnungen waren eine schwarz-weiße Mischung aus Blei- oder Filzstift-, Kugelschreiber- und Federcartoons, das Layout erfolgte damals noch am väterlichen Kopierer mit Schere und Kleber. Für die Künstler hatte der Inhalt einfach mehr Gewicht, als dessen äußere Form. Sie nutzten die Möglichkeiten, die ihnen am einfachsten zugänglich waren.

Seitdem wurden etwa eintausend Hefte in insgesamt zehn Ausgaben produziert. Eine neue Ausgabe und ein Best-of sollen demnächst erscheinen, die nächsten drei weiteren Hefte sind in Planung. Bis zum heutigen Tage sind mehrere hundert Seiten voller berührender Zeichnungen entstanden. Mal lustig mal traurig. Oft absurd und manchmal zunächst unverständlich.

Über die Jahre wuchs das Gewicht der politischen und damit satirischen Themen gegenüber der anfänglichen karikativen Darstellung von etwa Urlaubs- oder Jugenderlebnissen. Über das Internet nutzte man mehr und mehr die Möglichkeit in ihrer Lächerlichkeit kurzlebige Ereignisse des öffentlichen Alltags in Prosa oder Karikaturen zu verunglimpfen.

Gewachsen sind auch die Künstler – nicht, nur in ihrer Zahl. Die mittlerweile fünf Mitglieder entwickelten jeder seine eigene Art, sich einzubringen. Pi mit viel Geduld für frickelige Computerdienste, Quasi mit umwerfenden Geschichten und einem Gespür für die richtige Pointe, Cassi mit Einsatzwillen und bauchfellmalträtierenden Charakteren, Arvid mit Berliner Charme und einem Füllhorn an Geschichten einer nie enden wollenden Begeisterung für das Absurde, und Ragnar mit einem Gespür für Bilder und einer Liebe für die komischen Geschichten hinter dem Alltag. Dazu gibt es eine handvoll Menschen welche mit ihren ureigenen Ideen an der einen oder anderen Stelle Einzug bei HCBS gefunden haben.

Auch technisch gab es Entwicklung. Die Kugelschreiber wichen dem Tuschekasten, der Kopierer Scanner und Laserdrucker und Schere und Kleber einer PC-Software. Retrospektiv betrachtet brachte das zwar Mehrarbeit, sieht aber besser aus. Heute ist das Projekt ein Forum für die Teilnehmer, ihr allgemeines Unverständnis über die Welt auszudrücken und dem daraus erwachsenden Frust freien Lauf zu lassen. Es ist eine Art gezeichnetes Kabarett, dass nebenbei auch Texte veröffentlicht – offen für alles und jeden zu sagen, was ihm mit oder wider den Pinselstrich geht.

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